Myopie
Wie sich Kurzsichtigkeit auf lange Sicht bemerkbar machtUnsere Augen gewöhnen sich immer stärker an kurze Seh-Distanzen. Weltweit sind immer mehr Menschen von einer Myopie, also Kurzsichtigkeit, betroffen – und die Tendenz steigt. Zurückzuführen ist das hauptsächlich auf die zunehmende Digitalisierung: Noch nie war der Stellenwert von Smartphones, Laptops, Tablets und Co. größer. Doch wie wirkt sich eine Kurzsichtigkeit langfristig auf das Auge aus?
Warum sich Myopie immer weiter ausbreitet
Der Blick auf das Smartphone – kein Problem. Der Blick zur Kollegin am anderen Ende des Tisches – puh, wer sitzt da nochmal? Die Sicht verschwimmt mit zunehmender Distanz und macht es myopen Menschen schwierig, Objekte in der Ferne scharf zu erkennen. Eine Kurzsichtigkeit zu haben bedeutet, im Nahbereich scharf und auf weite Sicht unscharf zu sehen.
Schätzungen gehen davon aus, dass bis 2050 voraussichtlich die Hälfte der Weltbevölkerung kurzsichtig sein wird. Allein in Deutschland ist heute bereits etwa ein Viertel aller Menschen von einer Myopie betroffen – der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) schätzt den Anteil sogar auf ein Drittel. Dass das Risiko eine Kurzsichtigkeit zu entwickeln durch die vermehrte Zeit an Bildschirmen steigt, ist längst belegt. Videokonferenzen, Mailverkehr, Schule und Studium auf digitalem Weg: All das geht nicht spurlos an unseren Augen vorbei. Und auch die Zeit, die wir privat an Displays aller Art verbringen, nimmt immer mehr zu. Onlineshopping, Instagram und Netflix fordern unser Sehorgan auch in der Freizeit immens. Hinzu kommt, dass wir immer mehr Zeit in Räumen bei künstlichem Licht statt draußen bei natürlichem Tageslicht verbringen. Diese Faktoren zusammengenommen begünstigen die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit.
Das passiert bei einer Kurzsichtigkeit im Auge
Kurzsichtige sehen auf kurze Distanz gut, hingegen der Blick in die Ferne verschwimmt. Das macht sich zum Beispiel beim Autofahren bemerkbar, wenn die Verkehrsschilder nicht mehr gut zu erkennen sind. Eine Myopie kann entweder eine angeborene oder eine erworbene Fehlsichtigkeit des Auges sein. In beiden Fällen rührt die unscharfe Sicht auf weite Distanzen daher, dass die einfallenden Lichtstrahlen im Auge bereits vor (und nicht wie gewünscht auf) der Netzhaut gebündelt werden. Der Brennpunkt ist verlagert und das hat den Effekt, dass auf der Netzhautebene eine unscharfe Abbildung des Gesehenen vorliegt. Das Gehirn kann nicht anders, als nur den verschwommenen Zustand wahrzunehmen.
Ursachen für eine Myopie
Eine Kurzsichtigkeit kann durch zwei Gründe hervorgerufen werden. Die Ursache kann entweder darin liegen, dass ein zu langer Augapfel oder eine zu große Brechkraft eines sehrelevanten Teils des vorderen Auges vorliegt. Bei den meisten Menschen wird der erste Fall, ein zu langer Augapfel, diagnostiziert. Hier spricht man von einer so genannten „Achsenmyopie“. Liegt die etwas seltenere Variante einer zu hohen Brechkraft des Auges (auch „Brechungsmyopie“ genannt) vor, kann das wiederum selbst verschiedene Ursachen haben. In diesem Fall kommen eine Hornhautvorwölbung, eine zu runde oder zu weit vorne liegende Augenlinse oder der Beginn eines grauen Stars als Ursache infrage. Bei allen Varianten bleibt das Ergebnis jedoch das gleiche: Der Blick in die Ferne verschwimmt.
Formen der Myopie
Die Komplexität des Auges ist enorm. Genauso komplex sind auch etwaige Fehlsichtigkeiten, die das Auge betreffen können.
Neben unterschiedlichen Ursachen, die eine Myopie haben kann, tritt eine Kurzsichtigkeit auch in zwei Formen auf. Die „einfache Myopie“ ist eine erblich bedingte Form der Kurzsichtigkeit, die auch Myopia simplex oder benigne Myopie genannt wird. Sie macht sich bei Betroffenen meist ab einem Alter zwischen etwa 10 und 12 Jahren bemerkbar und weitet sich bis zum 25. Lebensjahr aus. Danach nimmt die einfache Myopie in der Regel nicht weiter zu.
Die zweite Form der Kurzsichtigkeit nennt sich „Maligne Myopie“, auch als Myopia magna oder Myopia progressiva bekannt. Ist das Auge davon betroffen, kommt es zu einer Dehnung des Augapfels. Dadurch können vor allem die Netzhaut und die Aderhaut in Mitleidenschaft gezogen werden. Die konstante Überdehnung lässt die beiden sensiblen Häute immer dünner werden und das Gewebe nach und nach schwinden. Eine Maligne Myopie führt nicht selten dazu, dass sich die Netzhaut zu lösen beginnt.
So erkennen Sie, ob Sie von einer Kurzsichtigkeit betroffen sind
Die Symptome einer Kurzsichtigkeit äußern sich auf vielfältige Weise. Einige Beschwerden schleichen sich in den Alltag, von denen man zunächst gar nicht ausgeht, dass sie durch myope Augen ausgelöst werden können. Kommen Ihnen folgende Situationen bekannt vor, liegt bei Ihnen wahrscheinlich eine Kurzsichtigkeit vor:
- Je weiter sich etwas von Ihnen weg befindet, desto mehr Schwierigkeiten haben Sie, es scharf zu erkennen
- Das Lesen von Verkehrsschildern, Tafeln/Bildschirmen oder profizierten Informationen bei der Arbeit/ Schule/Uni fällt Ihnen schwer
- Treffen Sie eine Person, erkennen Sie ihr Gesicht erst unmittelbar, bevor sie vor Ihnen steht
- Tätigkeiten wie Autofahren verursachen Ihnen Kopfschmerzen
- Lichtquellen aller Art verschwimmen besonders stark
- Sie erkennen Bäume als solche, können aber die einzelnen Äste und Blätter nicht scharf sehen
- Sie klagen allgemein häufig über angestrengte Augen, Kopfschmerzen und einen verspannten Nacken
Kurzsichtigkeit nimmt auch bei Kindern immer mehr zu
Auch vor Kindern und Jugendlichen macht die Kurzsichtigkeit keinen Halt. Im Gegenteil, gerade bei den Jüngeren wird die Zahl der Betroffenen immer größer. In Deutschland sind bereits etwa 35% aller Kinder und Jugendlichen kurzsichtig. Neben einer genetischen Veranlagung zur Myopie spielen auch bei ihnen veränderte Sehgewohnheiten eine tragende Rolle. Faktoren wie Bildung, Beruf und Freizeitgestaltung wirken sich auf die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit aus. Alle drei Bereiche werden mehr und mehr durch digitale Tätigkeiten geprägt. Kinder kommen heute bereits in sehr jungen Jahren mit der Digitalisierung in Berührung und sind in der Konsequenz auch den Folgen früher ausgesetzt. Der Unterricht findet online statt, in der Freizeit wird gerne am Smartphone gespielt und die Zeit allgemein gerne in Innenräumen mit künstlichem Licht verbracht, das weniger stark als Sonnenlicht ist: All das bildet eine Seh-Umgebung, in der sich eine Kurzsichtigkeit richtig wohlfühlt.
Die Lösung bei Myopie wartet bei uns
Erkennen Sie sich in den Punkten wieder, ist es ratsam, einen Sehtest zur Untersuchung Ihrer Sehkraft durchzuführen. Kommen Sie dafür gerne bei uns vorbei, diesen Service bieten wir Ihnen kostenlos an. Sind Sie tatsächlich von einer Kurzsichtigkeit oder anderen Fehlsichtigkeit betroffen, statten wir Sie mit der passenden Sehkorrektur mit richtigem Dioptrienwert aus. Sie haben dabei die Wahl, ob Sie auf eine Brille oder Kontaktlinsen zurückgreifen. Natürlich können Sie auch beide Sehhilfen nutzen, um die volle Seh-Freiheit zu genießen. Vor allem beim Sport bieten sich Linsen als gute Alternative zur Brille an. Eine Myopie wird mittels sogenannter Minusgläser bzw. Zerstreuungslinsen korrigiert. Diese Gläser mit negativem Brechwert verschieben den Punkt im Auge, an dem ferne Gegenstände scharf abgebildet werden, sodass er wie gewünscht auf der Netzhaut liegt. So haben Sie eine scharfe Sicht auch auf weite Distanzen. Lassen Sie Ihre Sehkraft regelmäßig etwa alle ein bis zwei Jahre überprüfen, um einer Verschlechterung der Kurzsichtigkeit schnell entgegenzuwirken und erneute Symptome zu vermeiden.
Wir besprechen gerne mit Ihnen alle Möglichkeiten in einem Beratungstermin.
Was ist eigentlich eine Dioptrie?
Dioptrie (dpt) ist die Maßeinheit, in der die Brechkraft des Auges gemessen wird. Der Normalwert bei großer Entfernung liegt zwischen 60 und 65 dpt. Liegt eine Fehlsichtigkeit des Auges vor, weicht dieser Wert ab. Der Wert wird bei mit einem Plus bei Weitsichtigkeit (z. B. +1,5 dpt) und einem Minus bei Kurzsichtigkeit (z. B. -1,5 dpt) angegeben.
4 einfache Tipps, um die Sehkraft fit zu halten
Hand aufs Herz: Digitale Gadgets sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken und man möchte nicht mehr auf sie verzichten. Und wie wir wissen, sind vor allem unsere Lieblinge wie Smartphones oder Tablets genau die Schlingel, die eine Myopie begünstigen können. Trotzdem (oder genau aus diesem Grund) können Sie etwas für Ihre Augengesundheit tun und den Erhalt Ihrer Sehkraft unterstützen. Mit den folgenden Tipps für den Alltag sorgen Sie für fitte und entspannte Augen.
1. In die Ferne blicken
Gönnen Sie Ihren Augen ein wenig Ruhe, indem Sie bewusste Pausen bei Naharbeiten (z. B. Computerarbeit, Lesen, Smartphone etc.) einlegen. Richten Sie Ihren Blick in die Ferne, lassen sie ihn schweifen – und schon entspannt sich Ihre Augenmuskulatur spürbar. Eine wahre Wohltat für Ihr sehr sensibles Sehorgan!
2. Für eine große Portion Tageslicht sorgen
Tageslicht ist um ein Vielfaches heller als Innenraumbeleuchtung. Künstliches Licht strengt die Augen stärker an und begünstigt eine Myopie. Für gesunde Augen empfiehlt es sich also, auf eine tägliche Dosis Tageslicht zu achten. Übrigens: Kinder, die sich viel im Freien aufhalten, sind weniger stark davon betroffen, eine Kurzsichtigkeit zu entwickeln.
3. Den Augen etwas Wellness gönnen
Der Begriff „Palmieren“ lässt an Urlaub denken. Genau das stellt es für Ihre Augen dar! Reiben Sie Ihre Hände zunächst ein wenig aneinander, um Wärme zu erzeugen. Dann bedecken Sie Ihre geschlossenen Augen mit den Handflächen, sodass sie komplett abgedeckt sind. Durch die Dunkelheit und Wärme entspannen sich Ihre Sehzellen für einen Moment.
4. Augen-Yoga trainieren
Auch durch sanftes Augen-Yoga lässt sich die Muskulatur Ihrer Augen stärken. Bewegen Sie Ihre Augen zunächst nach links und rechts, dann nach oben und unten sowie schließlich diagonal von links oben nach rechts unten und umgekehrt. Diese Übung lässt sich mit offenen und geschlossenen Augen durchführen. Augen-Yoga lässt sich gut als tägliches Ritual einführen, zum Beispiel nach dem Mittagessen. So machen Sie Ihre Augen fit für den Nachmittag.
Sie möchten sich gerne von Experten beraten lassen? Vereinbaren Sie jetzt einen Beratungstermin.
Gesunde Ernährung für gesunde Augen
Eine ausgewogene und vielseitige Ernährung tut wirklich dem gesamten Körper gut, auch unseren Augen. Gesunde und fitte Augen sind weniger anfällig dafür, eine Myopie oder andere Fehlsichtigkeit zu entwickeln.
Unsere Ernährung beeinflusst unsere Sehkraft! Durch die richtige Zufuhr an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien machen Sie Ihre Augen stark für alles, was der Alltag so bringt. Zahlreiche leckere Lebensmittel unterstützen die Augen tatkräftig beim Prozess des Sehens. Es lohnt sich also, ein paar Produkte regelmäßig auf die Einkaufsliste zu setzen.
Man schafft es nicht immer, alle für die Augen wichtigen Lebensmittel zu sich zu nehmen. Dann empfiehlt es sich, sich auf Brokkoli, Spinat, Beeren und Fisch zu setzen.
Diese Nahrungsmittel mögen Ihre Augen am liebsten:
• Brokkoli, Spinat, Avocado, Leinöl und Seefisch enthalten besonders viel Lutein, Omega-3-Fettsäuren und Zeaxanthin: Sehr gut für die Makula!
• Brokkoli, Spinat, Avocado, Leinöl und Seefisch enthalten besonders viel Lutein, Omega-3-Fettsäuren und Zeaxanthin: Sehr gut für die Makula!
• Brokkoli, Spinat, Avocado, Leinöl und Seefisch enthalten besonders viel Lutein, Omega-3-Fettsäuren und Zeaxanthin: Sehr gut für die Makula!
• Brokkoli, Spinat, Avocado, Leinöl und Seefisch enthalten besonders viel Lutein, Omega-3-Fettsäuren und Zeaxanthin: Sehr gut für die Makula!
Kleiner Tipp: Aus Spinat und Beeren einen Smoothie machen – so nimmt man viel Gesundes für die Augen auf schnellstem Wege zu sich! Auch für unterwegs praktisch und lecker.